Aaaalso: Letzte Woche Mittwoch bin ich Mittags direkt nach meiner letzten Vorlesung nach Norden aufgebrochen.
In Florida ist auch Ende Oktober alles grün... und Verkehr gibt es quasi nicht sobald man aus Jacksonville raus ist.
Klasse Geschäftsidee, Granit to go! Hätte ich nicht schon mein Auto mit Klamotten und Müll voll gehabt wäre ich da glatt abgefahren und hätte mir ein paar Tonnen mitgenommen.
In McDonough kurz vor Atlanta. Hier hab ich nen Zwischenstopp gemacht und bei Wendy's den Tank mit Chili nachgefüllt... lecker!
Nach über sechs Stunden Fahrt: Downtown Atlanta. 352 Meilen oder 566 Kilometer von Jacksonville aus. Das entspricht ungefähr der Strecke von Hamburg nach Mannheim, mit dem Unterschied, dass hier auf dem Weg dazwischen quasi nur Prärie liegt... Amerika ist wirklich GROSS!
Nach über sechs Stunden Fahrt: Downtown Atlanta. 352 Meilen oder 566 Kilometer von Jacksonville aus. Das entspricht ungefähr der Strecke von Hamburg nach Mannheim, mit dem Unterschied, dass hier auf dem Weg dazwischen quasi nur Prärie liegt... Amerika ist wirklich GROSS!
In Atlanta habe ich bei Ryan gewohnt, einem AIESECer von der Georgia Tech Universität. Am Mittwoch Abend ist auf Grund von massiver Erschöpfung nichts großes mehr gelaufen. Am Donnerstag morgen hab ich mich dann aufgemacht Atlanta und das Umland zu erkunden.
Das erste Mal, dass das Thermometer in meinem Auto unter 20°C angezeigt hat... kalt!
Ich habe zuerst den Campus der Georgia Tech erkundet. Dieser ist wirklich riesengroß, ich schätze mal ungefähr 10x so groß wie der campus haarentor in Oldenburg und mitten in Downtown Atlanta gelegen. Dazu ist auf dem Campus absolut jedes Gebäude vom allerfeinsten, wirklich total schnieke. Allein dieses Grundstück und die Gebäude darauf müssen ein wirklich ansehnliches Vermögen wert sein. Die Olympischen Spiele 1996 fanden auf einem Gelände statt, dass direkt südlich an den Campus angrenzt und so sind jetzt im ehemaligen olympischen Dorf Studentenwohnheime untergebracht und einige der Sportstätten wie z.B. die Schwimmhalle werden nun von der Uni genutzt. Auch das alles natürlich vom Feinsten. Der olympische Park an sich ist im Vergleich zu Barcelona allerdings wirklich unspektakulär. Das Olympiastadion wurde größtenteils abgerissen und zum Baseballstadion umgebaut und auch sonst ist vom eigentlichen Olympiagelände nicht viel übrig. Gegen den Olympiapark in Barcelona kann Atlanta damit absolut nicht anstinken !
Und weil der Campus so riesig ist gibt es dort ein eigenes Bussystem und ich habe tatsächlich Fahrradständer gesehen in denen auch wirklich Fahrräder standen... unerwartet! Generell aber wirklich sehr beeindruckend die Uni, da sieht man wo die 20.000$ Studiengebühren der Studenten plus Millionen von Forschungsgeldern bleiben.
Nach einer kurzen Tour durch Downtown bin ich dann nach Osten Richtung Stone Mountain gefahren.
Auf dem Weg bin ich durch Zufall an einem Aldi vorbeigekommen. Da es Aldi in den USA generell eher selten gibt und in Florida überhaupt nicht, konnte ich natürlich nicht einfach vorbeifahren.
Irgendwie kommt einem das bekannt vor, oder? Der Laden ist ziemlich identisch aufgebaut wie in Deutschland.
Und sogar einige bekannte Produkte gibt es. Ich habe mir erstmal ein Glas aus Deutschland importierte Kirschmarmelade gekauft (beim Deutschen Aldi wird die glaube ich als Marmelinchen verkauft), in der Hoffnung, dass der Hersteller keine extra-süße amerikanische Version exportiert. Und siehe da: die Marmelade ist wirklich lecker, hoch lebe made in Germany!
Pfand für einen Einkaufswagen zu hinterlassen ist hier so ungewöhnlich, dass Aldi extra ein großes Erklärungsschild aufhängt. Um Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen, bekommt man hier bei Aldi entgegen der üblichen Einkaufsgewohnheiten der Amerikaner seine Einkäufe auch nicht in haufenweise nutzlose Plastiktüten gepackt. Sehr schön! Bei dem Aldi war aber recht wenig los, was ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Die Preise waren teilweise sogar noch deutlich unter denen von Wal-Mart (wo sich die Leute zu Stoßzeiten wirklich tottreten) und dazu gibts noch leckere Marmelade... versteh einer die Amerikaner!
Am Stone Mountain angekommen habe ich mich direkt an den Aufstieg gewagt. 1,4 Meilen bis zum Gipfel... werde ich es schaffen!?
Noch 1,1 Meilen bis zum Gipfel... meine Füße und meine Schuhe sind bereits zu einer Einheit verschmolzen, ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzt Mal mit einem Menschen gesprochen habe... lebe ich überhaupt noch oder bin ich schon tot und träume das hier nur?
Noch 0,8 Meilen bis zum Gipfel... vor mir waren anscheinend schon andere Menschen, oder besser Lebewesen die unsere Art zu schreiben beherrschen hier. Was wollen sie uns mit dieser Nachricht sagen? Sollte am 27. Dezember 1913 die Welt untergehen und sie haben sich geirrt? Wir werden es nie erfahren!
Noch 0,2 Meilen bis zum Gipfel... die Aasgeier kreisen schon über mir! Es ist nicht mehr weit... ich kann es schaffen!
Naja, nicht ganz umsonst... der Ausblick war spektakulär, die Sonne schien und ich fühlte mich den beleibten Leuten die aus der Seilbahn kraxelten deutlich überlegen! Stone Mountain ist wirklich schön!
Ich habe dann vom Gipfel die Seilbahn nach unten genommen um mir noch den Park am Fuße des Felsens etwas genauer anzuschauen. In die Steilwand an der Seite ist ein Bildnis gemeißelt worden... wer dort dargestellt ist habe ich vergessen, war uninteressant.
Zum Park gehört ein kleines auf alt/western getrimmtes Dörfchen das wohl am Wochenende eine Touristenfalle ist. An diesem Donnerstag war hier absolut tote Hose!
Um den Berg herum wurde schon im 19. Jahrhundert eine Eisenbahnstrecke für Touristen gelegt... diese wird heute noch befahren, allerdings nicht mehr mit dieser Dampflok.
"Additional stunts included racing cars up and down the mountain or lighting cars on fire and pushing them over the edge to amuse visitors below"
Ääääh, ja..
Ääääh, ja..
Der eigentliche Ort Stoune Mountain, hier gibts sogar schon sowas wie Herbst mit bunten Blättern. So stellt man sich als Deutscher ein kleines verschlafenes amerikanisches Städchen vor...
Klischee^10, super!
Am Donnerstag Abend bin ich dann spontan noch von Katie zum Spiel von Georgia Tech gegen Virginia Tech mitgenommen worden. Auf dem Campus war schon den ganzen Tag die Hölle los, überall Leute am tailgaten. Das Stadion würde in Deutschland locker einem Bundesligaverein gerecht werden, hier steht das mitten auf dem Campus zwischen Wohnheimen und Verbindungshäusern, abgefahren.
In den USA muss alles irgendwie groß sein. Hier spielt gerade die Marschkapelle der Uni (ja, die Leute in weiß... das ist ca. die größte Kapelle der Welt) in der Halbzeitshow mit Big Boi. Habe ich schonmal erwähnt, dass ich Rap nicht leiden kann? Das war ca. die schlechteste Live-Show die ich je erlebt habe... abgrundtief mies! Naja, das Spiel an sich war auch kein Kracher, Georgia Tech hat 3 -27 verloren und dementsprechend war die Stimmung im Stadion eher... mediterran(?)
Nach dem Spiel haben wir noch bei Ryan getrunken und ich hatte eine Diskussion mit seinem ultra-konservativen Mitbewohner über Waffengesetze und so. Er selbst geht auch schonmal mit seiner Pistole im Oberschenkelholster zum Burgerladen, ihr könnt euch vorstellen wie die Diskussion aussah.
Am Freitag Nachmittag sind wir dann nach Charlotte , North Carolina zur AIESEC Konferenz aufgebrochen. Dank Rush-Hour in Atlanta (ganz fürchterlich, da helfen auch 12-spurige Autobahnen nicht) haben wir anstatt der üblichen 4 Stunden etwa 6 Stunden gebraucht, aber was soll?. Von der Konferenz selbst will ich jetzt mal nicht allzu viel berichten, weil das für nicht AIESECer wahrscheinlich ziemlich öde wäre. Nur soviel, ich war Chair der Konferenz und das war wirklich super. Habe durch meine "prominente" Rolle haufenweise Leute kennengelernt und spannende Unterhaltungen gehabt und nebenbei auch zum ersten mal vor mehr als 15 Leuten (auf der Konferenz waren 72 Teilnehmer) längere Zeit auf Englisch moderiert/präsentiert, hat ziemlich gut geklappt.
Auf AIESEC Konferenzen ist es üblich, dass jede Gruppe und spezielle Leute wie die Organisatoren und der Chair zu Beginn der Konferenz einen "Roll Call" aufführen. Dabei stellt man sich quasi vor allen anderen vor und macht sich ein wenig zum Deppen um das Eis zu brechen (das ist nicht so bescheuert wie es klingt). Viele Gruppen führen dazu einen Tanz auf und so dachte ich mir ich bringe den Leuten mal den Tanz bei, den ich am besten kann: Den Boxerdance! Und welches Lied eignet sich am besten dabei noch ein wenig Deutschland zu repräsentieren? Richtig: K2 - Der Berg ruft!
...und dann richtig die Sau rauslassen! Oa Riesengaudi! Was sagter, Sellerie? Das kam so gut an, dass sogar einige Leute aus dem Nachbarraum wo gerade irgendeine Kirchengruppe (!) tagte rübergekommen sind und mitgemacht haben... ein Traum!
Morgens früh um 7 an einer Powerpoint arbeiten... nach ca 2,5 Stunden Schlaf! Generell war der ganze Trip von massivem Schlafentzug gekennzeichnet.
Mein wirklich ausgefeiltes Kostüm... auch die Hose verkehrtherum anzuziehen hat sich später als recht unpraktisch herausgestellt. Kris Kross waren offensichtlich nicht die hellsten!
Am Sonntag haben wir uns dann wieder auf den Rückweg nach Atlanta gemacht (haben dank Stau wieder 6 statt 4 Stunden gebraucht). Ich bin dann mit massivem Schlafdefizit von Atlanta aus gegen 17.30 nach Jacksonville aufgebrochen. Habe um nicht einzuschlafen in der ersten Stunde ca. 2 Liter Coke getrunken, was mir danach erstmal alle 30 Minuten einen unfreiwilligen Zwischenstop beschert hat. Um einem Stau auszuweichen bin ich dann noch gegen 22.00 Uhr mitten im Nirgendwo in Georgia von der Interstate abgefahren. Da war wirklich garnichts, nur ab und zu ein winziges total ausgestorbenes Dörfchen. Ich hatte Schiss nicht genügend Benzin dabei zu haben, denn wenn ich irgendwo angehalten hätte wäre wahrscheinlich direkt auf mich fremden Eindringling geschossen worden oder so ("ich hab diese Typen in Easy Rider gesehen!") Naja, habs überlebt und sogar die Interstate wiedergefunden.
Endlich um 0.30 Montag morgens in Jacksonville angekommen, total fertig nach weiteren 7 Stunden Fahrt von Atlanta aus. Insgesamt bin ich an dem Wochenende mit meinem Auto 768,3 Meilen gefahren, dazu kommen noch die etwa 500 Meilen die ich bei Ryan von Atlanta nach Charlotte und zurück mitgefahren bin. Das macht insgesamt 1268,3 Meilen oder etwa 2041 Kilometer, was ca. der Strecke von Bremen nach Madrid entspricht... caramba!
Ansonsten ist vergangene Woche nicht viel passiert. Ich war ein paar mal am Strand zum Surfen und habe es sogar tatsächlich geschafft einmal länger als eine Sekunde auf meinem Brett zu stehen. Das wird! Allerdings ist es mittlerweile doch schon ziemlich kühl hier (tagsüber so 15-20 Grad, nachts 10) sodass ich mir am Mittwoch erstmal einen Ganzkörperneoprenanzug (tolles Wort) bei Ebay ersteigert hab. Aprospos Neoprenanzug:
Diese Wunde habe ich mir am Donnerstag beim surfen geholt (ich glaube ich bin mit der Finne meines Boards kollidiert), durch meinen Neoprenanzug hindurch. Ich habe keine Ahnung wie das geklappt hat, der Anzug hat am Oberschenkel nur nen kleinen Kratzer... skuril!
Einen Bericht vom aktuellen Wochenende gibt es Montag oder Dienstag, ich bin gerade zu faul noch mehr zu verfassen!
Ich hoffe ihr lasst euch nicht vom Orkan wegblasen! Besten Gruß!
Ich hoffe ihr lasst euch nicht vom Orkan wegblasen! Besten Gruß!
2 Kommentare:
Sachma...! Lass es Dir mal nicht zu gut gehen da im hohen Norden...! Nae!
Schick mal ´n bisschen Sonne rueber... :(
¡Besos y abrazos!
aiiiaiiiiaiiiiii.... informationsüberflutung!
du hast einen langen neoprenanzug? du hattest die verkleidung falsch herum an? (hab ich irgendwie nicht gecheckt... ) über dir kreisten die aasgeier?
woooow was du so alles erlebt hast! ich mag deinen blog!
wie gehts denn deiner wunde, mein surferfreund? :-*
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